maandag 26 augustus 2013

Die besten 0.0 Biere

Nach fast 8 Monaten Abstinenz kann ich es einfach nicht mehr leugnen: ich liebe Bier. Mir fehlt der herbe Geruch, der wunderschöne Anblick der Schaumkrone und das Geräusch eines Kronkorkens der sich von der gläsernen Flasche löst macht mich schon ganz wuschig. Ich traue mich nicht einmal mehr für andere Bier zu zapfen, weil ich mir wahrscheinlich unbewustt die Finger ablecken würde. Zum Glück habe die meisten Brauer mittlerweile ja auch promillefreie Varianten im Sortiment. Im Laufe der letzten Monate habe ich viele davon probiert und festgestellt, dass die meisten eher wie drei Wochen altes Kölsch schmecken als wie frischer Gerstensaft. Doch es gibt einige Ausnahmen. Hier sind meine Favoriten.


Platz 5: Bavaria 0.0
Schmeckt ein klein weniger wässriger als echtes Bier und schäumt nicht so schön. Trotzdem eine sehr gute Alternative, wenn man grad in Holland ist.






Platz 4: Buckler by Heineken
Normalerweise erinnert mich der Geschmack von Heineken an alte Ziegenpisse. Deswegen verstehe ich noch viel weniger warum die Holländer ausgerechnet ihre beste Produktion verstecken wie ein uneheliches Kind. Buckler ist schön leicht aber trotzdem geschmackvoll - ein sehr guter Durstlöscher.






Platz 3: Beck's Alkoholfrei
Schön herb, so wie man es von Beck's gewohnt es. Schmeckt tausendmal besser als die ganze Limobier-Familie von Beck's.





Platz 2: Kaliber by Guiness
Man muss Guiness mögen, aber wenn echte Guiness-Fans mal Auto fahren müssen kommt Kaliber gerade richtig. Etwas dünner und heller als das Original aber der Geschmack ist dennoch schön würzig irisch.




Platz 1: Erdinger Alkoholfrei
Mein absoluter Liebling! Man merkt den Unterschied zum alkoholhaltigen grossen Bruder kaum. Perfekt für einen sonnigen Nachmittag im Biergarten.






Trotz so viel guter Alternativen kann ich es kaum erwarten wieder ein richtiges Leffe Blond oder einen kalten Karmeliet geniessen zu dürfen. Deswegen zähle ich die Wochen bis Silvester. Drückt mir die Daumen.

woensdag 24 juli 2013

Romantische Rausche

Nachdem ich ein ganzes Jahr lang mein Leben als Single genossen habe, is das Rumhuren und Flirten nun seit zwei Monaten vorbei. Ich trage nun wieder das Kleidchen der Monogamie - und zwar mit grosser Freude! In meiner neuen Beziehung fehlt es mir wirklich an nichts (ausser vielleicht ein wenig Schlaf). Ich bin so betrunken durch diesen Hormon-Endorphin-Schmetterlings-Cocktail, dass ich gar keinen Alkohol mehr brauche. Warum dann dieser Bericht? Weil auch ein Liebesrausch das Verlangen nach mehr Rauschgefühlen erhöht. Lest selbst.

Die Dating-Checklist

Ob es nun um ein Date, einen Lover oder einen festen Partner geht: für einen romantischen Abend zu zweit stehen meist die gleichen Utensilien auf der Checkliste. Dazu gehören ein guter geschlechtsneutraler Film, Kerzenlicht, etwas Leckeres zum Knabbern und eine Flasche guter Wein. Der Film sorgt für die Unterhaltung, das Kerzenlicht für Stimmung und das Knabberzeug beschäftigt die Hände. Wozu der Wein? Weil Wein willig macht. Wenn sich der Alkohol warm durch ihren Körper verteilt und sie sich wohlig ermattet an ihn kuschelt... Bingo!

Klar im Kopf

Dieses Hilfsmittel stand mir in meiner Datingphase leider nicht zur Verfügung. Ich war im vollem Besitz meiner sieben Sinne, als mein jetziger Freund mich zum ersten Mal besuchte. Der Film war toll und die Kerzen flackerten wie verrückt. Ich fühlte mich mit meinem ganzen Körper zum ihm hingezogen. Doch etwas hemmte mich. Mein klarer Verstand hielt mich davor zurück mich unschuldig an seine Schulter zu lehnen oder 'zufällig' mit der Hand seinen Oberschenkel zu streifen. Kerzengerade sass ich auf dem einen Ende der Couch und er auf der anderen. Zum Glück nahmen seine männlichen Fortpflanzungsinstinkte irgendwann überhand, sonst hätten wir uns wohl nie geküsst.

Berauschend

Mittlerweile sind diese Hemmungen bei mir spurlos verschwunden. Dennoch stört meine freilwillig gewählte Abstinenz mich manchmal. Zu einem perfekten, romantischen Abend gehört einfach ein guter Wein. Denn was ist schöner, als sich von einem starken Mann leicht angeheitert ins Bett tragen zu lassen? Romantik ist ein kleiner Rausch.

maandag 24 juni 2013

Drunk chicks are not sexy

Als einziger nicht betrunkene Gast, kommt man sich auf der Party anfangs ziemlich doof vor. Während meine Freunde munter aufs Wochenende anstössen, nippe ich an meinem Eistee und sehe zu wie sich ihre Wangen langsam röten und ihre Augen sich mit Heiterkeit füllen. Wer die ersten ein bis zwei Stunden allerdings tapfer durchsteht, kann belohnt werden. Denn dann bietet sich die wunderbare Gelegenheit die primitivsten Phänomene des menschlichen Sozialverhaltens zu studieren. Vor allem bei den Damen der Schöpfung ist dies durchaus unterhaltsam.

Letztens wurde ich wieder einmal Zeugin einer beispielhaften Szene. Ich war mit Freunden in meiner Lieblingskneipe. Der Raum war gut gefüllt und das Bier floss in Strömen, wodurch der allgemeine Heiterkeitspegel recht hoch war. Ich überlegte mir gerade, welchen Softdrink ich heute noch nicht getrunken hatte, als ich meinen Kumpel Sven (Name aus Nächstenliebe geändert) im Gespräch mit einem kleinen, blonden Etwas entdeckte. 

Sie stand so unbeholfen auf ihren Beinen, dass ich mich spontan hinter sie stellen wollte um sie schnell auffangen zu können. Beim dem Versuch sich kokett an die Theke zu lehnen wäre sie nämlich beinah auf ihren Pfennigabsätzen umgeknickt. Ihre Augen war glasig und sie schielte leicht wenn sie den Blick auf Sven richten wollte. Das grosszügig aufgetragene Makeup hatte sich schillernd bunt bis an ihre Schlüsselbeine verteilt. Sven hatte zwar auch schon gut im Tee, aber er hat das Glück eine Leber Marke 'Irischer Hafenarbeiter' zu besitzen. Trotzdem habe ich mit ihm schon intelligentere Unterhaltungen erlebt als diese.

Chick: Warum stehst du denn hier so? (an der Theke? Ja, warum nur?)
Sven: Ich brauch Bier!
Chick: Ach so, klar. (grinst wie bekifftes Frettchen)
Sven: Joa!
Chick: Cooles Lied oder? (im Hintergrund läuft Anton aus Tirol)
Sven: Hä?
Chick: DAS LIED! VOLL WITZIG!
Sven: Ne, ich hör mehr Metal und so.
Chick: WAS?
Sven: Metal. Slayer und so.
Chick: ECHT? BOAR, VOLL BÖSE!

Und plötzlich gackert sie wie ein Huhn auf Speed.

Chick: Das ist soooo geil, echt voll. Willst du noch was trinken?
Sven: Joa, Bier!
Chick: Ich hab aber keine Geld mehr.
Sven: Ich auch nicht.

Und dann gackern sie beide. Seufzend wende ich mich ab. 

So amüsant solche Szenen auch sind - sie machen mich auch immer ein wenig nachdenklich, wenn ich an mein feuchtfröhliches Partyleben zurück denke. Wie viele Kerle habe ich wohl mit vollem Kopf angegraben und wie oft habe ich mich dabei bis auf die Knochen blamiert? Wie oft überkam mich der besoffene Gedanke, dass ich die absolute Sexgöttin sei, die jeden Kerl abkriegen könnte um dann den nächstbesten anzulallen (der bei Tageslicht betrachtet einer Sexgöttin nicht einmal ansatzweise würdig war)?

Glaubt mir Mädels, ich vermisse den Wein und die Cocktails. Ich würde auch gern mal wieder ohne Hemmungen tanzen und flirten. Trotzdem habe ich eine wichtige Lektion gelernt: betrunkene Frauen sind NICHT sexy, auch wenn sie sich dann so fühlen. Betrunkene Frauen sind albern, laut, hysterisch und einfach peinlich. Deswegen, trinkt Wasser zum Wein. Danke!


maandag 3 juni 2013

Guter Metal ist auch ohne Bier true

Bis jetzt habe ich mich ja wirklich tapfer geschlagen im Kampf gegen die alkoholische Versuchung. Ich habe Kneipentouren, Geburtstagspartys und Betriebsfeiern ohne Bier, Wein und die süssen Kurzen überlebt. Doch der Sommer naht. Auch, wenn man es dem Wetter noch nicht anmerkt: die Festivalsaison hat begonnen. Für mich wurde sie letzten Samstag im Nijmeegsen Goffertpark beim Fortarock eröffnet. Und macht man beim Festival? Saufen!

Musik ist Nebensache

Dies gilt besonders für Rock- und Metalfestivals, wo Drogen noch in flüssiger Form bevorzugt werden. Aus vertrauenswürdiger Quelle weiss ich, dass an einem Tag Fortarock genau so viel gegessen und gesoffen wurde wie an zwei Tagen Lowlands. Denn der richtige Metalhead trinkt – und zwar richtig!

Cola ZEEROOOOOO!

Da steh ich dann in meiner Lederjacke und meinen Stahlkappenstiefeln am Bierzelt.
“Eine Cola Zero bitte”, murmel ich.
Doch das Mädchen hinter der Theke hört mich nicht und zwingt mich dadurch meine Bestellung lauter zu wiederholen.
“Eine COLA ZEEERRROOO!”
Die Typen um mich rum schauen mich an als hätte ich ein T-shirt von Tokyo Hotel an. Ich fühle mich so untrue.


Bier zum Schnupfen?

Meine Freunde machen mir die Abstinenz auch nicht einfacher. Schadenfroh halten sie mir ihre Becher unter die Nase um mich mal eben schnüffeln zu lassen. Ich versuche kleine Schlucke durch meine Nase zu inhalieren, was aber nur Niesanfälle verursacht. Wie soll ich das bloss aushalten? Ich sehe auf die Uhr und stelle erleichtert fest, dass das Festival ja 'nur noch' acht Stunden dauert.... (MAMAAAAA!).

Hormonrausch

Glücklicherweise kann ich mich bald schon wwieder besinnen, denn die Musik – die oben erwähnte Nebensache – wird besser. Mit einem Mal ist der wehmütige Gedanke an Bier verschwunden. Ich bin im Springen-Tanzen-und-Headbangen-Modus. Das kann ich nüchtern nämlich genau so gut wie betrunken. Ein wunderbarer Moshpit bei Kreator macht alles perfekt. Ich tanke so viel Adrenalin und Endorphine, dass ich mich tatsächlich besoffen fühle. Bei Rammstein muss ich dann nur noch eben mitgröhlen, bis der Hals weh tut und die Stimme weg ist.

Als ich nachts nach Hause komme, fühle ich mich genau so fertig wie der Rest der Truppe. Obwohl mir alles weh tut bin ich stolz auf all die blauen Flecken, die ich zu Hause entdecke: ich bin ja wohl true, ha!





donderdag 30 mei 2013

Business-Alkoholiker

Alkohol ist ein hinterhältiger Dreckskerl. Er versteckt sich nämlich an den unterschiedlichsten Orten und taucht immer wieder zu verschiedenen Anlässen auf. Ich habe mich daran gewöhnt, dass er zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Kneipe rum hängt oder sich auf Geburtstagen und ähnlichen Gelagen breit macht. Aber ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn er unangemeldet beim gemütlichen Fernsehabend, an der Kaffeetafel oder gar im Büro auftaucht. Zu solchen Anlässen trägt er meist auch noch ein sehr unschuldiges, charmantes Outfit, so dass sein dreistes Auftreten sogar noch begrüsst wird.

Stalker

Die Häufigkeit mit der Freund Alkohol unerwartet meine Parties sprengt scheint in den letzten fünf Monaten noch gestiegen zu sein. Wohin ich auch gehe, man lädt mich zum trinken ein. Ich gebe mir wirklich Mühe einen grossen Bogen um alle belgischen Biercafes zu machen, aber die komplette Familie der Spirituosen scheint mich trotzdem zu verfolgen. Jetzt sind sie sogar in die letzte alkoholfreie Zone meines Lebens eingedrungen: mein Job.

JägerMICEter

Je länger ich mich durch die MICE-branche bewege, desto mehr beschleicht mich das Gefühl bei den anonymen Alkohlikern gelandet zu sein. Für den kleinen Snack zwischendurch greift man hier eher zum Weinglas als zum Butterbrot. Unter den Deckmänteln von Business-Empfängen, Geschäftsessen und Meetings kann man sich lustig durch den Tag saufen.

Kneipentour um die ganze Welt

Letzte Woche besuchte ich zum ersten Mal eine internationale Eventbörse, bei der so ziemlich alle Länder dieser Welt vertreten waren. Mit nur wenigen Schritten konnte man von Malaysia nach Taiwan und Indonesien laufen und Mexico war gleich um die Ecke. Während sich in den Morgenstunden der geschäftliche Teil der Börse abspielte, begann man nach dem Mittagessen mit dem Networking. Und wie lockt man potenziell wichtige Leute an seinen Stand? Mit einem leckeren Gläschen, dass die Zunge löst und die Schüchternheit abbaut. Und da gab es für jeden Geschmack was passendes. La Chouffe in Belgien, Guiness in Irland, Whiskey in Schottland, Sake in Japan, Weizen in Deutschland, Wein in Frankreich, Spanien und Italien... russischer jund polnischer Wodka...

Für mich gab es nur eine Rückzugsmöglichkeit: Holland. Denn da gab es nur Heineken. Und Kaffee. Prost!


vrijdag 17 mei 2013

Resumee 1/3: wach und trocken


Seit meinem letzten Bericht sind so einige Wochen ins Land gezogen. Wer sich vielleicht noch an meinen Raucherblog erinnert, weiss genau, dass das meist ein schlechtes Zeichen ist. Einige begonnen schon zu zweifeln, ob dies wieder das Ende meiner guten Vorsätze wäre. Ist es aber nicht. Mittlerweile habe ich mich durch mehr als ein Quartal gekämpft – nüchtern. Zeit für eine zwischenzeitliche Bestandsaufnahme.

Ich bin waaach!

Seitdem ich nicht mehr trinke, fühle ich mich wesentlich kräftiger und gesünder. Bullshit! Ich kann nicht behaupten, dass mein Körpergefühl sich wesentlich verändert hat. Der einizge Unterschied ist, dass der Kater am Wochenende ausbleibt. Dadurch bin ich meistens auch früher wach und reisse meine Mitmenschen aus dem Schlaf, weil ich hellwach bin und Langeweile habe. Aus der Saufziege ist ein junger Welpe geworden, der Sonntags um halb neun an der Bettdecke seiner Freunde zerrt (“Spiel mit mir!”). Leider scheine ich weniger Verständnis und Verzückung hervorzurufen als ein Welpe.

Nette Männer

Die zweite Veränderung zeigt sich in meinem Portemonaie. Ich trinke weniger, wenn ich ausgehe. Denn dann trinke ich nur etwas, wenn ich Durst habe und nicht gleich, wenn das Glas leer ist. Ausserdem scheint meine selbstauferlegte Abstinenz Mitleid bei anderen zu wecken. Viele Herren sind nämlich allzu gern bereit mir die kleine Cola auszugeben (die übrigens genau so viel kostet wie ein normales Bier). Prima, ihr hört mich nicht klagen.

Je später der Abend...

Und wo wir gerade bei Männern sind: das Sprichwort “Je später der Abend desto schöner die Gäste” ist leider wahr, wenn man fleissig getankt hat. Ohne Promille bleibt der Effekt der späten Stunde jedoch aus. Wer nicht hübsch ist, wird auch zu später Stunde nicht hübscher und wer zunächst noch ganz gut aussah verliert im angeheiterten Zustand auch ein Stück seiner Anziehungskraft. Das ist zwar nicht schön fürs Auge, hat mich aber vor einigen dummen Aktionen bewahrt, die ich jetzt eventuell bereuen könnte. Die Männer, die mich jetzt abschleppen dürfen, gefallen mir am nächsten Tag auch noch, und würden mir am übernächsten immer noch gefallen.

Insgesamt gefällt mir das Nüchternsein ganz gut. Das sicher keine schlechte Voraussetzung für den Sommer, denn in Holland sind die Biergärten schon wieder voll besetzt (ja, auch bei Regen).

woensdag 13 maart 2013

Zwei gute Gründe


Nachdem ich mehr als zwei Monate auf dem Trockenen rumgekrebts habe, beginnen sogar meine Freunde sich daran zu gewöhnen, dass ich bis auf weiteres abstinent bleibe. Und auch, wenn die meisten immer noch verständnislos den Kopf schütteln beginnt von der ein oder anderen Seite mittlerweile auch ein Hauch von Anerkennung zu kommen. Anerkennung, wie auch Neugier. Letztere begegnet mir meistens in der Frage: "Wie hältst du das denn aus?"

Ich habe selbst lang genug über diese Frage nachdenken müssen. Natürlich hatte ich am Anfang auch eine Liste mit vorbildlichen und vernünftigen Beweggründen. Diese Liste hätte ich mir aber schenken können. Mal ganz ehrlich: wer von uns denkt mit 25 schon an seine Gesundheit im hohen Alter (vor allem am Samstagabend)? Wer von uns ist wirklich davon überzeugt, dass er durchs Saufen dümmer geworden ist? Oder, dass Alkohol gar das Leben verkürzt? Selbst wenn, würde ich mir denken. Lieber vom  Leben eine Party machen und jung sterben als brav und spiessig 100 zu werden.


Was ist dann ein überzeugender Grund für ein nüchternes Jahr? Deine eigenen Prioritäten im hier und jetzt. Für mich gibt es da zwei. Die eine ist Ehrgeiz, die andere ist.... typisch Frau.

Nummer eins: Ich will laufen. Und ich will nicht nur hin und wieder mal eine Runde Joggen. Ich will länger, weiter und schneller laufen. Dafür muss ich plusminus dreimal in der Woche trainieren, eine Trainingseinheit fällt immer aufs Wochenende. Wenn ich am Wochenende die Saufziege raushängen lasse, verschlafe ich am nächsten Tag mein Training. Dieses beginnt nämlich morgens um halb zehn. Dank des dicken Schädels und Post-Party Depression kann ich mich meist auch nicht mehr aufraffen nich selbst eine Runde zu drehen. Also ist nüchtern bleiben die logische Voraussetzung für ein gutes Luftraining.

Nummer zwei: der Sommer naht und mit ihm die Bikinisaison. Ja, ich sehe euch förmlich mit den Augen rollen, aber was das betrifft bin ich nicht anders als die meisten anderen Frauen auch. Ich will den Gürtel strammer schnallen können und da Bier und Wein recht viel flüssige wie überflüssige Kalorien enthalten vertragen sie sich nicht so gut mit der Srandfigur. Zugegeben, es ist ein recht banaler Grund. Aber wenn ich mir vor Augen halte, dass Abstinenz in Hotpants besser aussieht als ein Saufgelage fällt mir das Verzichten weniger schwer.

Und die Moral von der Geschicht? Scheiss auf Moralpredigten über Gesundheit und Verantwortung. Mach was du willst. Und zwar, was du wirklich willst. Und wenn du keinen Marathon-Ambitionen oder Figurkomplexe hast, dann PROST! Auf die Gesundheit!






woensdag 27 februari 2013

Saufziegen dürfen nicht an die lange Leine


Freitag nachmittag, 17 Uhr. Ich sitze noch mit meinen Kollegen im Büro bei einer Besprechung bevor wir uns ins Wochenende verabschieden. Wir haben es uns am grossen Besprechungstisch gemütlich gemacht. So gemütlich, dass meine Kollegen spontan Lust bekommen auf ein "kühles Blondes". Damit meinen sie leider nicht mich, sondern die zwei Bier, die seit der Weihnachtsfeier noch im Kühlschrank stehen. Als sie die Dosen öffnen erklingt ein vertrautes Zischen. Es gibt mir einen Stich ins Herz.

Dies wäre doch wirklich der perfekte Moment um mit einem leckerem Dosenbier das Wochenende einzuläuten. Es hat doch was von einer Zeremonie, wenn man nach einer gelungenen Arbeitswoche mit einem hopfigen Prost das Wochenende einläuten kann. Aber ich darf ja nicht. Irgendwie fühle ich mich ausgeschlossen.

Meine Kollegen sehen mich mitleidig an. Da sie mich jeden Montag fragen ob mein Vornehmen denn noch erfolgreich ist sind sie immer auf dem neusten Stand.

"Warum muss du es auch gleich so radikal anpacken?", fragt Donald, "du kannst dir doch auch einfach ein Limit setzen. Nur einmal in der Woche trinken oder höchstens zwei Bier am Abend."

Nein, das kann ich leider nicht. Und das ist auch der Grund weshalb ich so streng zu mir selbst sein muss. Traurig aber wahr: nicht trinken gelingt mir besser als weniger trinken. Denn "nicht trinken" ist eine klare Ansage: Finger weg vom Alkohol. "weinger trinken" macht die Sache viel komplizierter.

Angenommen, ich würde mich für einen Trinkabend in der Woche entscheiden: welcher Tag müsste das sein? Jeder Freitag? Was aber, wenn das Saufgelage dann mal auf einem Samstag statt findet? Es m uss ja kein fester Tag sein. Mann kann sich ja kurzfristig entscheiden. Da ich mich selbst nun schon einige Jahre kenne, weiss ich, dass diese Aktion zum Scheitern verurteilt wäre. Denn wenn ich mich kurzfristig zwischen zwei Dingen entscheiden soll, entscheide ich mich nunmal gern für beide.

Die Alternative mit zwei Bier am Abend klingt vernünftig. Das würde mir zumindest die Entscheidung ob ich heute trinken darf oder nicht abnehmen. Wäre da nicht das Problem, dass ich nach dem ersten Bier schon nicht mehr so gut zählen kann. Denn einmal ist keinmal, also sind zwei eins... Mist! Verzählt.

Ich hoffe, dass ihr nach dieser Analyse versteht, warum ich zu radikalen Massnahmen greifen muss.

woensdag 20 februari 2013

Null-Promille-Kater

Das trockene und katerfreie Leben beginnt sich so langsam aber sicher normal anzufühlen. Allerdings auch ein bisschen langweilig. Ohne Sex und Drogen ist Rock'n'Roll immerhin auch nur die halbe Party. Das würde meine Projekt aber ernsthaft in Gefahr bringen, denn ich möchte gern nüchtern durchs Leben gehen, aber auf keinen Fall alt werden! zum Glück hab ich am letzten Wochenende beweisen können, dass nüchtern nicht gleich langweilig ist. Auch, wenn es am Anfang ganz danach aussah.

Keiner will spielen

Meine Wochenendplanung fiel nämlich komplett ins Wasser. Als Mama anrief und mir hustend und schniefend erklärte, dass unser geplanter Saunatag verschoben werden müsste packte ich spontan meine Sachen und nahm den Bus Richung Heimat. Ich hatte gehofft, dass Deutschland mir mehr Unterhaltung bieten würde. Aber weit gefehlt: sämtliche Freunde hatten entweder schon andere Pläne oder wollten lieber einen auf gemütlich machen.

Cola und Pferdewitze

Meine Schwester erbarmte sich etztendlich mich mitzunehmen nach Goch, wo sie sich mit Freunden verabredet hatte. Ihre Freunde waren wirklich nett und ein paar Pferdewitze sorgten auch durchaus für heitere Stimmung. Dennoch war ich eigentlich nicht zufrieden. Ich wollte Party.

Bist du...? Ja bin ich

Als gäbe es doch noch einen Gott, sollte ich meine Party noch bekommen. Im Raucherraum traf ich nämlich auf alte Bekannte. Damit meine ich so richtig alt, so damals-als-ich-noch-Windeln-trug-alt. Nach einigen unsicheren Blicken und Getuschel kamen wir ins Gespräch. Wie sich heraustellte, wären die Jungs gern nach Duisburg ins Pulp gefahren, hatten aber aus Versehen schon ein paar Bier getrunken bevor sie auf die Idee kamen. Mitleidig schüttelte ich den Kopf. Ich wäre schon längst gefahren, wenn ich ein Auto hätte. Mein Kommentar liess meine Zuhörer hellhörig werden: "Bist du denn nüchtern?" Und mein Zustimmung wurde mit lautem Jubel beantwortet.

Tanzen

Tja, was soll ich sagen, die Jungs brauchten mich gar nicht so lange zu überreden. Das Auto war schnell besorgt und um 12 Uhr waren wir in Duisburg. Die nächsten 3 Stunden verbrachte ich fast pausenlos auf der Tanzfläche. Das Partymonster kam voll auf seine Kosten und das, obwohl es keinen Tropfen Spiritus von mir bekam. Es war fast 4 Uhr bevor meine Passagiere fragten, ob wir denn langsam nach Hause fahren könnten.

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, fühlte ich mich wie gerädert. Ich war totmüde und jeder einzelne Muskel tat mir weh vom Tanzen. Mein Zustand brachte mich zum Grinsen: ein 0-promille Kater... toll!

dinsdag 12 februari 2013

Darum nicht!


Nach 6 Wochen Entzug beginnt die Nüchternheid langsam zur Routine zu werden. Ich fühle mich nicht mehr so ellendig, wenn ich ein Saufgelage mit Cola begiesse. Im Gegenteil: ich lache und tanze und feier mit. Im Gegensatz zu den anderen Partychicks bin ich am nächsten Morgen jedoch putzmunter, so dass ich um halb 10 bereits meine Laufschuhe anhabe und Richtung Wald trabe. Mein Bierdurst wird langsam weniger und wenn es all zu schlimm wird tut es auch ein Alkoholfreies. Das Schlimmste liegt hinter mir. Alles wird gut.

Wenn da nicht noch meine Partykumpels wären. Die sind nämlich ein bisschen schwer von Begriff. Oder ein bisschen vergesslich. Und je mehr sie getrunken haben, desto schlimmer wird es.
"Warum trinkst denn du Cola."
"Weil ich heut nüchtern bleibe."
"Musst du noch fahren?"
"Nein, ich betrink mich heut einfach mal nicht."
"Ach komm, eins kannste doch."
"Nein, ich fang gar nicht erst an."
"Aber warum denn nicht?"

Spätestens an dieser Stelle werde ich ein wenig müde. Natürlich könnte ich jetzt zum hundertsten Mal erklären, dass ich mich selbst auf Entzug gesetzt habe. Ich könnte die Nervensäge auch mit einer Ausrede abspeisen. Was mich im Grunde aber wirklich so nervt ist, dass ich mich überhaupt rechtfertigen muss. Als würde ich durch meine Nüchternheid die Party verderben. Als ob ich ein Weichei wäre, weil ich morgen früh keinen Kater haben würde. Ich fühle mich beinahe asozial, weil ich nicht schwanke und lalle.

Ist mir aber auch egal. Ich find es toll, wenn ich trotz Party mit klarem Kopf wach werde. Also verschont mich mal mit den blöden Fragen und trinkt einfach einen für mich mit. Ich geb ihn euch auch aus.

donderdag 31 januari 2013

Die Zähmung der Saufziege


Noch 12 Stunden und dann wird es Tatsache: ich bin einen ganzen Monat nüchtern. Ganze 31 Tage lang habe ich jeder Versuchung widerstanden. Ich bin auf feuchtfröhlichen Partys und in der Kneipe gewesen und habe mich dabei gefühlt wie ein Hund der seinem Herrchen beim Abendessen zuguckt. Ich habe den brennenden Durst nach Alkohol unterdrückt indem ich am Whiskey meiner Freunde geschnüffelt habe. Ich habe den Geschmack von Alkohol so vermisst, dass ich tonnenweise Mon Cherie gefuttert habe... dabei hasse ich Mon Cherie. Freunde und Bekannte haben mich genadenlos ausgelacht. "Das hältst du nicht mehr lange durch", meinten sie. "Doch!", habe ich trotzig geantwortet und eben eine Nase Nagellackentferner genommen.

Saufen, saufen, saufen
Ein Monat nüchtern. Ich möchte mir selbst auf die Schulter klopfen. Ende letzten Jahres war ich eher aus Versehen mal einen Abend komplett nüchtern. Das ist mir aber eher im Laufe des letzten Monats so wirklich aufgefallen. Es ist echt unglaublich zu wie vielen Gelegenheiten in meinem Umfeld getrunken wird. Auf guten Party's, auf langweiligen Partys, bei Erfolgserlebnissen, zum gemütlichen Fernsehabend, nach dem Sport, weil es draussen so kalt is... Ich lehnte das Bier bei jeder Gelegenheit ab, was mir immer einen kleinen, fiesen Stich versetzte. Ich hatte gehofft, dass es mit der Zeit weniger schlimm werden würde. Bis jetzt hat sich da noch nix geändert. Ein kühles Leffe Blond wirkt noch genau so anziehend auf mich wie vor einem Monat.

Saufziegen gehören nicht in den Streichelzoo
Wo man sich wohl dran gewöhnt ist das Feiern im nüchternen Zustand. Letzte Woche habe ich stocknüchtern unter den betrunken Gästen der Geburtstagsfeier eines Freundes gesessen. Zuvor hatte ich Angst, dass ich mich furchtbar langweilen würde. Nach einer Stunde habe ich geweint... vor Lachen.

Wie geht es denn jetzt weiter nach diesem Monat? Ganz einfach: machen wir aus dem Monat ein Jahr. 2013 alkoholfrei. Die Saufziege ist gebändigt. Wollen wir doch mal schauen ob wir sie auch zähmen können. Top, die Wette gilt!

dinsdag 22 januari 2013

Cola, Carice und Energy


Der Monat nähert sich dem Ende und mein Streben mich von jeglichen Spirituosen fern zu halten wird zur Zeit etwas leichter. Ich habe nämlich schlicht weg nicht genug Geld um mich zu betrinken. Der letzte Lohn aus der Kneipe ist verbraucht und das erste grosse Gehalt lässt noch eine Woche auf sich warten.

Freitag - Cola und Carice van Houten

Letzten Freitag habe ich dann auch meine ersten Überstunden gemacht. Mit dem Resultat, dass ich erst gegen 22 Uhr wieder in Nijmegen ankam. Status: kaputt. Und zwar so kaputt, dass mir der Schnee auf einmal so weich und kuschelig wie ein Kissen vorkam. Ich hätte schon draussen schlafen können. Für mich würde es heute keine wilde Party mehr geben...
Henry ruft an und fragt ob ich Lust hätte bei ihm DVD zu gucken. Prima, also werde ich heute abend meine Filmbildung in der Kategorie Holland mal wieder auffrischen. Sofa, DVD, Cola und eine Packung Chesterfield. Läuft.

Samstag - Slam und Energy

Samstag wird es auch nicht viel wilder. Ich fahre mit Luigi nach Essen zum Poetry Slam. Das konnte man jetzt auch nicht wirklich ein Saufgelage nennen, obwohl ich vom Moderator zwei Freigetränke bekomme. Eine Dose Monster bitte. Der Gedanke an Alkohol kommt nicht so wirklich in mir auf. Fast alle Leute um mich herum sind nüchtern. Während des Slams ist es unmöglich mal eben Getränke zu holen. Mein Geheeimtip für Alkoholiker: verbringe die ersten nüchternen Tage auf Poetry Slams! Der Bierdurst sollte ausbleiben.

Nur noch ein Wochenende und dann ist der erste Monat rum.

vrijdag 11 januari 2013

Wenn der Wirt Geburtstag hat...


16.00
Und da war es schon wieder Wochenende... ich hatte das erste doch grad überstanden. Und je weiter dieser Freitag voran schreitet, desto grösser wird mein Durst. Dieser ganz bestimmte, brennende Durst, den man nicht mir Wasser stillen kann. Dieses raue Kratzen in de Kehle, das sich nur durch eines stillen lässt: BIER! Und wie der Teufel es will ist heute auch noch der Geburtstag von Maarten. Bling, bling macht das Nachrichten-icon auf meiner facebook-Seite. Maarten lädt alle Stammgäste zum grossen Vorglühen ein. Von 21 bis 22 Uhr dürfen wir uns auf seine Kosten die Kante geben. Na grossartig...

17.00
Auf dem Weg nach Hause ringe ich mit mir selbst. Wie gemein. Ich könnte heut abend die leckersten Bierchen der Welt trinken und müsste noch nicht mal zahlen. Kaltes Leffe, dunkles Palm, gutes deutsches Weizen... Ich hasse es, wenn jemand eine Runde gibt. Vor allem, wenn er Kneipenbesitzer ist. Und vor allem, wenn ich grade versuche auszunüchtern.

18.00
Fast zu Hause. Okay, morgen früh ist Sport. Laufen geht nicht mit Kater. Alkohol ohne Kater geht auch nicht (bei mir zumindest nie). Geburtstags-Umtrunk bei Maarten ohne Alkohol geht auch nicht. Also werde ich frühestens um 22 Uhr erscheinen.

20.00
Habe gegessen, geduscht, bin fertig angezogen und geschminkt. Viel zu früh... Dann mal Gitarre spielen.

21.00
Meine Finger tun weh. Immer noch zu früh. Aber ich warte noch eine Dreiviertelstunde.

22.00
Yes, ich bin da. Und die Freigetränke sind alle vergeben. Ich gehe zu Maarten um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. "Hey Lisa. Warum kommst du jetzt erst?", und bevor ich noch was sagen kann ruft er seine Frau "Ingrid, gib Lisa mal noch schnell ein Bier." Na toll... Ich will noch sagen, dass ich lieber eine Cola hätte, lass es aber. Erstens schaut man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul und zweitens ist Maarten zu betrunken um das ernsthaft zu verstehen.

22.15
Da stehe ich also mit meinem Bier. Vorsichtig nehme ich einen Schluck - und verziehe das Gesicht. Das war ja gar nicht mal so lecker. Noch ein kleiner Schluck. Es wird nicht besser. Schnell sehe ich mich um. Niemand schaut zu mir rüber. Unauffällig schiebe ich mein Glas ein Stück von mir weg. Dann sehe ich einen Bekannten im Raucher-Foyer. Ich geselle mich zu ihm, während ich mein Bier eiskalt auf der Theke warm werden lasse.

zaterdag 5 januari 2013

Heiter statt wolkig

Irgendetwas ist anders an diesem Samstagmorgen. Die Welt sieht anders aus als ich meine Augen öffne. Heller. Klarer. Normalerweise sieht der Samstag grau aus, als würde ich durch eine dreckige Fensterscheibe schauen. Heute war anscheinend der Fensterputzer da, denn ich sehe die Sonne und das rote Muster meiner Bettdecke scheint kräftiger zu leuchten. Mein Magen knurrt und fühlt sich zur Abwechslung mal nicht an wie eine matschige Banane. Mein  Hirn ist in Topform während es sonst eher einer ausgepressten Apfelsine ähnelt. Ich schaue auf die Uh rund mir bleibt die Luft weg.  Es ist halb elf. Ich habe nicht einmal sechs Stunden geschlafen. Obwohl ich die ganze Nacht auf war. Wie immer. Nur nüchtern.

Wie immer, nur besser
So frisch wie das frühe Erwachen verläuft auch der Rest des Tages. Ich stehe ohne Probleme auf und frühstücke. Ich fahre mit dem Fahrrad in die Stadt um einzukaufen. Ich spiele auf meiner Gitarre. Kurz: ich mache alles, was ich sonst auch Samstags mache. Aber es fühlt sich irgendwie besser an.  Mein Frühstück schmeckt besser. Ich schmecke intensiever. Ich geniesse die frische Luft draussen. Meine Schritte sind leichter, beschwingter. Keine Spur von der bleiernen Müdigkeit in meinen Gliedern, die ich sonst spüre. Kein grauer Schatten drückt auf meine Stimmung. Ich fühle mich gut, ohne, dass ich dafür einen guten Grund nennen könnte.

Am Abend bin ich mit Steef verabredet. Er fragt per SMS ob er noch eine Flasche Wein besorgen soll. Ich antworte mit nein. “Für mich Cola!”

vrijdag 4 januari 2013

Wasser bitte!


Freitag abend. Mein Entschluss es in nächster Zeit mal eben promillefrei anzugehen liegt schon wieder drei Tage zurück, genau wie der Kater der mich zu diesem Entschluss gebracht hat. Mittlerweile sind die Erinnerungen an die Kopfschmerzen und allgemeine Müdigkeit genauso verflogen wie meine guten Argumente für eine alkoholfreie Zeit.

Aber es ist doch Freitag…
Ein Bekannter,  Simon, hat mich und Henry zum Abendessen eingeladen. Wir haben seine Wohnung noch nicht ganz betreten als er uns ein Bier anbietet.  Henry nimmt dankend an und ganz automatisch will ich seinem Beispiel folgen.  Im letzten Moment fällt mir ein, dass ich das ja eigentlich nicht darf. Sofort bereue ich meine guten Vorsätze. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Es ist Freitag, Wochenende! Ich will Bier um den Stress der letzten drei Arbeitstage zu ertränken. Ich will wieder in die feuchtfröhliche Stimmung kommen die mein Party-Ich ausmacht.

Der Stolz siegt
Leider hatte ich Henry bereits in mein Vorhaben eingeweiht (er hat mich doch glatt ausgelacht). Seine Reaktion: “Das hältst du keine drei Tage aus.” Die drei Tage habe ich zwar schon geschafft aber jetzt, bei erster Gelegenheit wieder anfangen zu trinken käme mir trotzdem schwach vor. Obwohl mein Party-Ich sich heftig sträubt gewinnt mein Stolz die Oberhand. “Nein danke”, sage ich zu Simon, “Wasser bitte”. Dieser guckt mich nur erstaunt an. Anstatt mir ein Glas Wasser zu geben bietet er mir Wein und Martini an. Ich lehne ab, bis ich letztendlich ein Glas Wasser bekomme.

Ernüchternde Erkenntnis
Später sind wir in der Kneipe. Ich traue mich nicht selbst was zu trinken zu holen. Das Wort ‘Bier’ liegt mir zu locker auf der Zunge.  Henry ist so nett mir eine Cola zu holen. Ich treffe Bekannte, die erstaunt auf mein Glas gucken und fragen was los ist. Zunächst druckse ich nur verlegen herum. Dann bin ich verärgert. Ist es denn so komisch, dass ich mal nüchtern bin? Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr es mir dämmert. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich diese Kneipe zuletzt nüchtern betreten, geschweige denn verlassen habe. Die Leute hier kennen mich eigentlich nur im Vollrausch, oder zumindest angeheitert. Diese Erkenntnis gibt mir einen Tritt in den Hintern. Es wird Zeit, dass diese Menschen mal die nüchterne Lisa kennen lernen.

Entzug mit Cola
Ich schaue zu Henry und Simon. Ihre Gläser sind schon wieder leer. Ich gehe zur Bar und bestelle: “Zwei Bier und eine Cola bitte.” Um vier Uhr morgens gehe ich nach Hause mit einen Koffein-Flash der Superlative aber 0,0 Promille. Sobald ich im Bett liege schlafe ich wie ein Baby. Ohne, dass mein Kopf Karrussell fährt.

dinsdag 1 januari 2013

Prost, Neujahr!

Schwache, winterliche Sonnenstrahlen scheinen durchs Fenster auf mein Bett als langsam das Bewusstsein in meinen Körper einkehrt. Vorsichtig blinzel ich woraufhin ein dumpfer Schmerz in meinen Kopf fährt.

Bier und Wasser
Es ist Neujahr, 13.00, der Morgen ('Morgen' ist die Tageszeit, wo man wach wird) nach einer feuchtfröhlichen Silvesterparty. Meine Freunde und ich haben eine feine Sause draus gemacht. Den Wein hatten wir vor Mitternacht schon weg getrunken. Bier war auch nicht mehr viel über. Wenn man mit der Gruppe trinkt bestimmt der schnellste Trinker die Schlagzahl. Der Rest passt sich meist unbewusst an. Ich übernehme automatisch das Tempo meiner Mittrinker, egal ob sie Bier trinken wie Whiskey oder wie Wasser.

Voll der Rausch
Als wir raus aufs Dach steigen wollten um das Feuerwerk zu sehen war die Treppe schon viel schmaler und steiler als sonst. Aber zum Glück ging es nicht nur mir so. Alle schwankten ein bisschen, jeder war aufgedreht und wir lachten aus vollem Herzen. Die Party war noch lang nicht vorbei. Ab in die Kneipe! Ich wusste nicht mehr wie viel ich getrunken hatte. Ich trank einfach alles was man mir reichte: Bier, Kurze, Wein... Die Stimmung war super. Absoluter Party-Vollrausch. Lass deine Hemmungen fallen, geniess den Moment und feier als ob es kein Morgen gäbe. Doch der Morgen kam und die Wirtin schmiss uns bei Sonnenaufgang raus. Man brachte mich nach Hause. Ich fiel ins Bett und schlief.

Nix passiert...
Was war jetzt so aussergewöhnlich an dieser Silvesternacht? Nichts! Ich hab gefeiert wie der Rest der Welt und war betrunken wie die meisten Menschen. Ich hab nicht gestript, mich nicht verletzt, niemandem auf die Schuhe gekotzt und keinen Sex gehabt den ich jetzt bereuen könnte. Das einzige Andenken an diesen Abend bleibt der Kater und da hab ich eigentlich schon schlimmere gehabt. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen.

...oder?
Den Rest des Tages grübel ich noch über meinen Alkoholkonsum. Trink ich zu viel? Zu oft? Zu schnell? Quatsch - ruft mein Unterbewusstsein, aber es kann die Fragen nicht abschütteln. Wann habe ich zum letzten Mal 'nein' zu einer Flasche Bier gesagt? Wann bin ich zum letzten Mal nüchtern auf einer Party gewesen? Wie oft werde ich am Wochenende noch ohne Kater wach? Es tut weh sich das einzugestehen, aber ich muss zugeben, dass mein Konsum wesentlich höher ist als ich denke. Vielleicht noch nicht hoch genug um sich Sorgen zu machen, aber es gibt mir zu denken. Ich werde das Trinken vielleicht doch ein paar Tage einstellen... zum Wohl!