dinsdag 12 februari 2013

Darum nicht!


Nach 6 Wochen Entzug beginnt die Nüchternheid langsam zur Routine zu werden. Ich fühle mich nicht mehr so ellendig, wenn ich ein Saufgelage mit Cola begiesse. Im Gegenteil: ich lache und tanze und feier mit. Im Gegensatz zu den anderen Partychicks bin ich am nächsten Morgen jedoch putzmunter, so dass ich um halb 10 bereits meine Laufschuhe anhabe und Richtung Wald trabe. Mein Bierdurst wird langsam weniger und wenn es all zu schlimm wird tut es auch ein Alkoholfreies. Das Schlimmste liegt hinter mir. Alles wird gut.

Wenn da nicht noch meine Partykumpels wären. Die sind nämlich ein bisschen schwer von Begriff. Oder ein bisschen vergesslich. Und je mehr sie getrunken haben, desto schlimmer wird es.
"Warum trinkst denn du Cola."
"Weil ich heut nüchtern bleibe."
"Musst du noch fahren?"
"Nein, ich betrink mich heut einfach mal nicht."
"Ach komm, eins kannste doch."
"Nein, ich fang gar nicht erst an."
"Aber warum denn nicht?"

Spätestens an dieser Stelle werde ich ein wenig müde. Natürlich könnte ich jetzt zum hundertsten Mal erklären, dass ich mich selbst auf Entzug gesetzt habe. Ich könnte die Nervensäge auch mit einer Ausrede abspeisen. Was mich im Grunde aber wirklich so nervt ist, dass ich mich überhaupt rechtfertigen muss. Als würde ich durch meine Nüchternheid die Party verderben. Als ob ich ein Weichei wäre, weil ich morgen früh keinen Kater haben würde. Ich fühle mich beinahe asozial, weil ich nicht schwanke und lalle.

Ist mir aber auch egal. Ich find es toll, wenn ich trotz Party mit klarem Kopf wach werde. Also verschont mich mal mit den blöden Fragen und trinkt einfach einen für mich mit. Ich geb ihn euch auch aus.

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