vrijdag 4 januari 2013

Wasser bitte!


Freitag abend. Mein Entschluss es in nächster Zeit mal eben promillefrei anzugehen liegt schon wieder drei Tage zurück, genau wie der Kater der mich zu diesem Entschluss gebracht hat. Mittlerweile sind die Erinnerungen an die Kopfschmerzen und allgemeine Müdigkeit genauso verflogen wie meine guten Argumente für eine alkoholfreie Zeit.

Aber es ist doch Freitag…
Ein Bekannter,  Simon, hat mich und Henry zum Abendessen eingeladen. Wir haben seine Wohnung noch nicht ganz betreten als er uns ein Bier anbietet.  Henry nimmt dankend an und ganz automatisch will ich seinem Beispiel folgen.  Im letzten Moment fällt mir ein, dass ich das ja eigentlich nicht darf. Sofort bereue ich meine guten Vorsätze. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Es ist Freitag, Wochenende! Ich will Bier um den Stress der letzten drei Arbeitstage zu ertränken. Ich will wieder in die feuchtfröhliche Stimmung kommen die mein Party-Ich ausmacht.

Der Stolz siegt
Leider hatte ich Henry bereits in mein Vorhaben eingeweiht (er hat mich doch glatt ausgelacht). Seine Reaktion: “Das hältst du keine drei Tage aus.” Die drei Tage habe ich zwar schon geschafft aber jetzt, bei erster Gelegenheit wieder anfangen zu trinken käme mir trotzdem schwach vor. Obwohl mein Party-Ich sich heftig sträubt gewinnt mein Stolz die Oberhand. “Nein danke”, sage ich zu Simon, “Wasser bitte”. Dieser guckt mich nur erstaunt an. Anstatt mir ein Glas Wasser zu geben bietet er mir Wein und Martini an. Ich lehne ab, bis ich letztendlich ein Glas Wasser bekomme.

Ernüchternde Erkenntnis
Später sind wir in der Kneipe. Ich traue mich nicht selbst was zu trinken zu holen. Das Wort ‘Bier’ liegt mir zu locker auf der Zunge.  Henry ist so nett mir eine Cola zu holen. Ich treffe Bekannte, die erstaunt auf mein Glas gucken und fragen was los ist. Zunächst druckse ich nur verlegen herum. Dann bin ich verärgert. Ist es denn so komisch, dass ich mal nüchtern bin? Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr es mir dämmert. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich diese Kneipe zuletzt nüchtern betreten, geschweige denn verlassen habe. Die Leute hier kennen mich eigentlich nur im Vollrausch, oder zumindest angeheitert. Diese Erkenntnis gibt mir einen Tritt in den Hintern. Es wird Zeit, dass diese Menschen mal die nüchterne Lisa kennen lernen.

Entzug mit Cola
Ich schaue zu Henry und Simon. Ihre Gläser sind schon wieder leer. Ich gehe zur Bar und bestelle: “Zwei Bier und eine Cola bitte.” Um vier Uhr morgens gehe ich nach Hause mit einen Koffein-Flash der Superlative aber 0,0 Promille. Sobald ich im Bett liege schlafe ich wie ein Baby. Ohne, dass mein Kopf Karrussell fährt.

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