
Musik ist Nebensache
Dies gilt besonders für Rock- und
Metalfestivals, wo Drogen noch in flüssiger Form bevorzugt werden.
Aus vertrauenswürdiger Quelle weiss ich, dass an einem Tag
Fortarock genau so viel gegessen und gesoffen wurde wie an zwei Tagen
Lowlands. Denn der richtige Metalhead trinkt – und zwar richtig!
Cola ZEEROOOOOO!
Da steh ich dann in meiner Lederjacke
und meinen Stahlkappenstiefeln am Bierzelt.
“Eine Cola Zero bitte”, murmel ich.
Doch das Mädchen hinter der Theke hört
mich nicht und zwingt mich dadurch meine Bestellung lauter zu
wiederholen.
“Eine COLA ZEEERRROOO!”
Die Typen um mich rum schauen mich an
als hätte ich ein T-shirt von Tokyo Hotel an. Ich fühle mich so
untrue.
Bier zum Schnupfen?

Hormonrausch
Glücklicherweise kann ich mich bald
schon wwieder besinnen, denn die Musik – die oben erwähnte
Nebensache – wird besser. Mit einem Mal ist der wehmütige Gedanke
an Bier verschwunden. Ich bin im
Springen-Tanzen-und-Headbangen-Modus. Das kann ich nüchtern nämlich
genau so gut wie betrunken. Ein wunderbarer Moshpit bei Kreator macht
alles perfekt. Ich tanke so viel Adrenalin und Endorphine, dass ich
mich tatsächlich besoffen fühle. Bei Rammstein muss ich dann nur
noch eben mitgröhlen, bis der Hals weh tut und die Stimme weg ist.
Als ich nachts nach Hause komme, fühle
ich mich genau so fertig wie der Rest der Truppe. Obwohl mir alles
weh tut bin ich stolz auf all die blauen Flecken, die ich zu Hause
entdecke: ich bin ja wohl true, ha!
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