donderdag 31 januari 2013

Die Zähmung der Saufziege


Noch 12 Stunden und dann wird es Tatsache: ich bin einen ganzen Monat nüchtern. Ganze 31 Tage lang habe ich jeder Versuchung widerstanden. Ich bin auf feuchtfröhlichen Partys und in der Kneipe gewesen und habe mich dabei gefühlt wie ein Hund der seinem Herrchen beim Abendessen zuguckt. Ich habe den brennenden Durst nach Alkohol unterdrückt indem ich am Whiskey meiner Freunde geschnüffelt habe. Ich habe den Geschmack von Alkohol so vermisst, dass ich tonnenweise Mon Cherie gefuttert habe... dabei hasse ich Mon Cherie. Freunde und Bekannte haben mich genadenlos ausgelacht. "Das hältst du nicht mehr lange durch", meinten sie. "Doch!", habe ich trotzig geantwortet und eben eine Nase Nagellackentferner genommen.

Saufen, saufen, saufen
Ein Monat nüchtern. Ich möchte mir selbst auf die Schulter klopfen. Ende letzten Jahres war ich eher aus Versehen mal einen Abend komplett nüchtern. Das ist mir aber eher im Laufe des letzten Monats so wirklich aufgefallen. Es ist echt unglaublich zu wie vielen Gelegenheiten in meinem Umfeld getrunken wird. Auf guten Party's, auf langweiligen Partys, bei Erfolgserlebnissen, zum gemütlichen Fernsehabend, nach dem Sport, weil es draussen so kalt is... Ich lehnte das Bier bei jeder Gelegenheit ab, was mir immer einen kleinen, fiesen Stich versetzte. Ich hatte gehofft, dass es mit der Zeit weniger schlimm werden würde. Bis jetzt hat sich da noch nix geändert. Ein kühles Leffe Blond wirkt noch genau so anziehend auf mich wie vor einem Monat.

Saufziegen gehören nicht in den Streichelzoo
Wo man sich wohl dran gewöhnt ist das Feiern im nüchternen Zustand. Letzte Woche habe ich stocknüchtern unter den betrunken Gästen der Geburtstagsfeier eines Freundes gesessen. Zuvor hatte ich Angst, dass ich mich furchtbar langweilen würde. Nach einer Stunde habe ich geweint... vor Lachen.

Wie geht es denn jetzt weiter nach diesem Monat? Ganz einfach: machen wir aus dem Monat ein Jahr. 2013 alkoholfrei. Die Saufziege ist gebändigt. Wollen wir doch mal schauen ob wir sie auch zähmen können. Top, die Wette gilt!

dinsdag 22 januari 2013

Cola, Carice und Energy


Der Monat nähert sich dem Ende und mein Streben mich von jeglichen Spirituosen fern zu halten wird zur Zeit etwas leichter. Ich habe nämlich schlicht weg nicht genug Geld um mich zu betrinken. Der letzte Lohn aus der Kneipe ist verbraucht und das erste grosse Gehalt lässt noch eine Woche auf sich warten.

Freitag - Cola und Carice van Houten

Letzten Freitag habe ich dann auch meine ersten Überstunden gemacht. Mit dem Resultat, dass ich erst gegen 22 Uhr wieder in Nijmegen ankam. Status: kaputt. Und zwar so kaputt, dass mir der Schnee auf einmal so weich und kuschelig wie ein Kissen vorkam. Ich hätte schon draussen schlafen können. Für mich würde es heute keine wilde Party mehr geben...
Henry ruft an und fragt ob ich Lust hätte bei ihm DVD zu gucken. Prima, also werde ich heute abend meine Filmbildung in der Kategorie Holland mal wieder auffrischen. Sofa, DVD, Cola und eine Packung Chesterfield. Läuft.

Samstag - Slam und Energy

Samstag wird es auch nicht viel wilder. Ich fahre mit Luigi nach Essen zum Poetry Slam. Das konnte man jetzt auch nicht wirklich ein Saufgelage nennen, obwohl ich vom Moderator zwei Freigetränke bekomme. Eine Dose Monster bitte. Der Gedanke an Alkohol kommt nicht so wirklich in mir auf. Fast alle Leute um mich herum sind nüchtern. Während des Slams ist es unmöglich mal eben Getränke zu holen. Mein Geheeimtip für Alkoholiker: verbringe die ersten nüchternen Tage auf Poetry Slams! Der Bierdurst sollte ausbleiben.

Nur noch ein Wochenende und dann ist der erste Monat rum.

vrijdag 11 januari 2013

Wenn der Wirt Geburtstag hat...


16.00
Und da war es schon wieder Wochenende... ich hatte das erste doch grad überstanden. Und je weiter dieser Freitag voran schreitet, desto grösser wird mein Durst. Dieser ganz bestimmte, brennende Durst, den man nicht mir Wasser stillen kann. Dieses raue Kratzen in de Kehle, das sich nur durch eines stillen lässt: BIER! Und wie der Teufel es will ist heute auch noch der Geburtstag von Maarten. Bling, bling macht das Nachrichten-icon auf meiner facebook-Seite. Maarten lädt alle Stammgäste zum grossen Vorglühen ein. Von 21 bis 22 Uhr dürfen wir uns auf seine Kosten die Kante geben. Na grossartig...

17.00
Auf dem Weg nach Hause ringe ich mit mir selbst. Wie gemein. Ich könnte heut abend die leckersten Bierchen der Welt trinken und müsste noch nicht mal zahlen. Kaltes Leffe, dunkles Palm, gutes deutsches Weizen... Ich hasse es, wenn jemand eine Runde gibt. Vor allem, wenn er Kneipenbesitzer ist. Und vor allem, wenn ich grade versuche auszunüchtern.

18.00
Fast zu Hause. Okay, morgen früh ist Sport. Laufen geht nicht mit Kater. Alkohol ohne Kater geht auch nicht (bei mir zumindest nie). Geburtstags-Umtrunk bei Maarten ohne Alkohol geht auch nicht. Also werde ich frühestens um 22 Uhr erscheinen.

20.00
Habe gegessen, geduscht, bin fertig angezogen und geschminkt. Viel zu früh... Dann mal Gitarre spielen.

21.00
Meine Finger tun weh. Immer noch zu früh. Aber ich warte noch eine Dreiviertelstunde.

22.00
Yes, ich bin da. Und die Freigetränke sind alle vergeben. Ich gehe zu Maarten um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. "Hey Lisa. Warum kommst du jetzt erst?", und bevor ich noch was sagen kann ruft er seine Frau "Ingrid, gib Lisa mal noch schnell ein Bier." Na toll... Ich will noch sagen, dass ich lieber eine Cola hätte, lass es aber. Erstens schaut man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul und zweitens ist Maarten zu betrunken um das ernsthaft zu verstehen.

22.15
Da stehe ich also mit meinem Bier. Vorsichtig nehme ich einen Schluck - und verziehe das Gesicht. Das war ja gar nicht mal so lecker. Noch ein kleiner Schluck. Es wird nicht besser. Schnell sehe ich mich um. Niemand schaut zu mir rüber. Unauffällig schiebe ich mein Glas ein Stück von mir weg. Dann sehe ich einen Bekannten im Raucher-Foyer. Ich geselle mich zu ihm, während ich mein Bier eiskalt auf der Theke warm werden lasse.

zaterdag 5 januari 2013

Heiter statt wolkig

Irgendetwas ist anders an diesem Samstagmorgen. Die Welt sieht anders aus als ich meine Augen öffne. Heller. Klarer. Normalerweise sieht der Samstag grau aus, als würde ich durch eine dreckige Fensterscheibe schauen. Heute war anscheinend der Fensterputzer da, denn ich sehe die Sonne und das rote Muster meiner Bettdecke scheint kräftiger zu leuchten. Mein Magen knurrt und fühlt sich zur Abwechslung mal nicht an wie eine matschige Banane. Mein  Hirn ist in Topform während es sonst eher einer ausgepressten Apfelsine ähnelt. Ich schaue auf die Uh rund mir bleibt die Luft weg.  Es ist halb elf. Ich habe nicht einmal sechs Stunden geschlafen. Obwohl ich die ganze Nacht auf war. Wie immer. Nur nüchtern.

Wie immer, nur besser
So frisch wie das frühe Erwachen verläuft auch der Rest des Tages. Ich stehe ohne Probleme auf und frühstücke. Ich fahre mit dem Fahrrad in die Stadt um einzukaufen. Ich spiele auf meiner Gitarre. Kurz: ich mache alles, was ich sonst auch Samstags mache. Aber es fühlt sich irgendwie besser an.  Mein Frühstück schmeckt besser. Ich schmecke intensiever. Ich geniesse die frische Luft draussen. Meine Schritte sind leichter, beschwingter. Keine Spur von der bleiernen Müdigkeit in meinen Gliedern, die ich sonst spüre. Kein grauer Schatten drückt auf meine Stimmung. Ich fühle mich gut, ohne, dass ich dafür einen guten Grund nennen könnte.

Am Abend bin ich mit Steef verabredet. Er fragt per SMS ob er noch eine Flasche Wein besorgen soll. Ich antworte mit nein. “Für mich Cola!”

vrijdag 4 januari 2013

Wasser bitte!


Freitag abend. Mein Entschluss es in nächster Zeit mal eben promillefrei anzugehen liegt schon wieder drei Tage zurück, genau wie der Kater der mich zu diesem Entschluss gebracht hat. Mittlerweile sind die Erinnerungen an die Kopfschmerzen und allgemeine Müdigkeit genauso verflogen wie meine guten Argumente für eine alkoholfreie Zeit.

Aber es ist doch Freitag…
Ein Bekannter,  Simon, hat mich und Henry zum Abendessen eingeladen. Wir haben seine Wohnung noch nicht ganz betreten als er uns ein Bier anbietet.  Henry nimmt dankend an und ganz automatisch will ich seinem Beispiel folgen.  Im letzten Moment fällt mir ein, dass ich das ja eigentlich nicht darf. Sofort bereue ich meine guten Vorsätze. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Es ist Freitag, Wochenende! Ich will Bier um den Stress der letzten drei Arbeitstage zu ertränken. Ich will wieder in die feuchtfröhliche Stimmung kommen die mein Party-Ich ausmacht.

Der Stolz siegt
Leider hatte ich Henry bereits in mein Vorhaben eingeweiht (er hat mich doch glatt ausgelacht). Seine Reaktion: “Das hältst du keine drei Tage aus.” Die drei Tage habe ich zwar schon geschafft aber jetzt, bei erster Gelegenheit wieder anfangen zu trinken käme mir trotzdem schwach vor. Obwohl mein Party-Ich sich heftig sträubt gewinnt mein Stolz die Oberhand. “Nein danke”, sage ich zu Simon, “Wasser bitte”. Dieser guckt mich nur erstaunt an. Anstatt mir ein Glas Wasser zu geben bietet er mir Wein und Martini an. Ich lehne ab, bis ich letztendlich ein Glas Wasser bekomme.

Ernüchternde Erkenntnis
Später sind wir in der Kneipe. Ich traue mich nicht selbst was zu trinken zu holen. Das Wort ‘Bier’ liegt mir zu locker auf der Zunge.  Henry ist so nett mir eine Cola zu holen. Ich treffe Bekannte, die erstaunt auf mein Glas gucken und fragen was los ist. Zunächst druckse ich nur verlegen herum. Dann bin ich verärgert. Ist es denn so komisch, dass ich mal nüchtern bin? Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr es mir dämmert. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich diese Kneipe zuletzt nüchtern betreten, geschweige denn verlassen habe. Die Leute hier kennen mich eigentlich nur im Vollrausch, oder zumindest angeheitert. Diese Erkenntnis gibt mir einen Tritt in den Hintern. Es wird Zeit, dass diese Menschen mal die nüchterne Lisa kennen lernen.

Entzug mit Cola
Ich schaue zu Henry und Simon. Ihre Gläser sind schon wieder leer. Ich gehe zur Bar und bestelle: “Zwei Bier und eine Cola bitte.” Um vier Uhr morgens gehe ich nach Hause mit einen Koffein-Flash der Superlative aber 0,0 Promille. Sobald ich im Bett liege schlafe ich wie ein Baby. Ohne, dass mein Kopf Karrussell fährt.

dinsdag 1 januari 2013

Prost, Neujahr!

Schwache, winterliche Sonnenstrahlen scheinen durchs Fenster auf mein Bett als langsam das Bewusstsein in meinen Körper einkehrt. Vorsichtig blinzel ich woraufhin ein dumpfer Schmerz in meinen Kopf fährt.

Bier und Wasser
Es ist Neujahr, 13.00, der Morgen ('Morgen' ist die Tageszeit, wo man wach wird) nach einer feuchtfröhlichen Silvesterparty. Meine Freunde und ich haben eine feine Sause draus gemacht. Den Wein hatten wir vor Mitternacht schon weg getrunken. Bier war auch nicht mehr viel über. Wenn man mit der Gruppe trinkt bestimmt der schnellste Trinker die Schlagzahl. Der Rest passt sich meist unbewusst an. Ich übernehme automatisch das Tempo meiner Mittrinker, egal ob sie Bier trinken wie Whiskey oder wie Wasser.

Voll der Rausch
Als wir raus aufs Dach steigen wollten um das Feuerwerk zu sehen war die Treppe schon viel schmaler und steiler als sonst. Aber zum Glück ging es nicht nur mir so. Alle schwankten ein bisschen, jeder war aufgedreht und wir lachten aus vollem Herzen. Die Party war noch lang nicht vorbei. Ab in die Kneipe! Ich wusste nicht mehr wie viel ich getrunken hatte. Ich trank einfach alles was man mir reichte: Bier, Kurze, Wein... Die Stimmung war super. Absoluter Party-Vollrausch. Lass deine Hemmungen fallen, geniess den Moment und feier als ob es kein Morgen gäbe. Doch der Morgen kam und die Wirtin schmiss uns bei Sonnenaufgang raus. Man brachte mich nach Hause. Ich fiel ins Bett und schlief.

Nix passiert...
Was war jetzt so aussergewöhnlich an dieser Silvesternacht? Nichts! Ich hab gefeiert wie der Rest der Welt und war betrunken wie die meisten Menschen. Ich hab nicht gestript, mich nicht verletzt, niemandem auf die Schuhe gekotzt und keinen Sex gehabt den ich jetzt bereuen könnte. Das einzige Andenken an diesen Abend bleibt der Kater und da hab ich eigentlich schon schlimmere gehabt. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen.

...oder?
Den Rest des Tages grübel ich noch über meinen Alkoholkonsum. Trink ich zu viel? Zu oft? Zu schnell? Quatsch - ruft mein Unterbewusstsein, aber es kann die Fragen nicht abschütteln. Wann habe ich zum letzten Mal 'nein' zu einer Flasche Bier gesagt? Wann bin ich zum letzten Mal nüchtern auf einer Party gewesen? Wie oft werde ich am Wochenende noch ohne Kater wach? Es tut weh sich das einzugestehen, aber ich muss zugeben, dass mein Konsum wesentlich höher ist als ich denke. Vielleicht noch nicht hoch genug um sich Sorgen zu machen, aber es gibt mir zu denken. Ich werde das Trinken vielleicht doch ein paar Tage einstellen... zum Wohl!