maandag 24 juni 2013

Drunk chicks are not sexy

Als einziger nicht betrunkene Gast, kommt man sich auf der Party anfangs ziemlich doof vor. Während meine Freunde munter aufs Wochenende anstössen, nippe ich an meinem Eistee und sehe zu wie sich ihre Wangen langsam röten und ihre Augen sich mit Heiterkeit füllen. Wer die ersten ein bis zwei Stunden allerdings tapfer durchsteht, kann belohnt werden. Denn dann bietet sich die wunderbare Gelegenheit die primitivsten Phänomene des menschlichen Sozialverhaltens zu studieren. Vor allem bei den Damen der Schöpfung ist dies durchaus unterhaltsam.

Letztens wurde ich wieder einmal Zeugin einer beispielhaften Szene. Ich war mit Freunden in meiner Lieblingskneipe. Der Raum war gut gefüllt und das Bier floss in Strömen, wodurch der allgemeine Heiterkeitspegel recht hoch war. Ich überlegte mir gerade, welchen Softdrink ich heute noch nicht getrunken hatte, als ich meinen Kumpel Sven (Name aus Nächstenliebe geändert) im Gespräch mit einem kleinen, blonden Etwas entdeckte. 

Sie stand so unbeholfen auf ihren Beinen, dass ich mich spontan hinter sie stellen wollte um sie schnell auffangen zu können. Beim dem Versuch sich kokett an die Theke zu lehnen wäre sie nämlich beinah auf ihren Pfennigabsätzen umgeknickt. Ihre Augen war glasig und sie schielte leicht wenn sie den Blick auf Sven richten wollte. Das grosszügig aufgetragene Makeup hatte sich schillernd bunt bis an ihre Schlüsselbeine verteilt. Sven hatte zwar auch schon gut im Tee, aber er hat das Glück eine Leber Marke 'Irischer Hafenarbeiter' zu besitzen. Trotzdem habe ich mit ihm schon intelligentere Unterhaltungen erlebt als diese.

Chick: Warum stehst du denn hier so? (an der Theke? Ja, warum nur?)
Sven: Ich brauch Bier!
Chick: Ach so, klar. (grinst wie bekifftes Frettchen)
Sven: Joa!
Chick: Cooles Lied oder? (im Hintergrund läuft Anton aus Tirol)
Sven: Hä?
Chick: DAS LIED! VOLL WITZIG!
Sven: Ne, ich hör mehr Metal und so.
Chick: WAS?
Sven: Metal. Slayer und so.
Chick: ECHT? BOAR, VOLL BÖSE!

Und plötzlich gackert sie wie ein Huhn auf Speed.

Chick: Das ist soooo geil, echt voll. Willst du noch was trinken?
Sven: Joa, Bier!
Chick: Ich hab aber keine Geld mehr.
Sven: Ich auch nicht.

Und dann gackern sie beide. Seufzend wende ich mich ab. 

So amüsant solche Szenen auch sind - sie machen mich auch immer ein wenig nachdenklich, wenn ich an mein feuchtfröhliches Partyleben zurück denke. Wie viele Kerle habe ich wohl mit vollem Kopf angegraben und wie oft habe ich mich dabei bis auf die Knochen blamiert? Wie oft überkam mich der besoffene Gedanke, dass ich die absolute Sexgöttin sei, die jeden Kerl abkriegen könnte um dann den nächstbesten anzulallen (der bei Tageslicht betrachtet einer Sexgöttin nicht einmal ansatzweise würdig war)?

Glaubt mir Mädels, ich vermisse den Wein und die Cocktails. Ich würde auch gern mal wieder ohne Hemmungen tanzen und flirten. Trotzdem habe ich eine wichtige Lektion gelernt: betrunkene Frauen sind NICHT sexy, auch wenn sie sich dann so fühlen. Betrunkene Frauen sind albern, laut, hysterisch und einfach peinlich. Deswegen, trinkt Wasser zum Wein. Danke!


maandag 3 juni 2013

Guter Metal ist auch ohne Bier true

Bis jetzt habe ich mich ja wirklich tapfer geschlagen im Kampf gegen die alkoholische Versuchung. Ich habe Kneipentouren, Geburtstagspartys und Betriebsfeiern ohne Bier, Wein und die süssen Kurzen überlebt. Doch der Sommer naht. Auch, wenn man es dem Wetter noch nicht anmerkt: die Festivalsaison hat begonnen. Für mich wurde sie letzten Samstag im Nijmeegsen Goffertpark beim Fortarock eröffnet. Und macht man beim Festival? Saufen!

Musik ist Nebensache

Dies gilt besonders für Rock- und Metalfestivals, wo Drogen noch in flüssiger Form bevorzugt werden. Aus vertrauenswürdiger Quelle weiss ich, dass an einem Tag Fortarock genau so viel gegessen und gesoffen wurde wie an zwei Tagen Lowlands. Denn der richtige Metalhead trinkt – und zwar richtig!

Cola ZEEROOOOOO!

Da steh ich dann in meiner Lederjacke und meinen Stahlkappenstiefeln am Bierzelt.
“Eine Cola Zero bitte”, murmel ich.
Doch das Mädchen hinter der Theke hört mich nicht und zwingt mich dadurch meine Bestellung lauter zu wiederholen.
“Eine COLA ZEEERRROOO!”
Die Typen um mich rum schauen mich an als hätte ich ein T-shirt von Tokyo Hotel an. Ich fühle mich so untrue.


Bier zum Schnupfen?

Meine Freunde machen mir die Abstinenz auch nicht einfacher. Schadenfroh halten sie mir ihre Becher unter die Nase um mich mal eben schnüffeln zu lassen. Ich versuche kleine Schlucke durch meine Nase zu inhalieren, was aber nur Niesanfälle verursacht. Wie soll ich das bloss aushalten? Ich sehe auf die Uhr und stelle erleichtert fest, dass das Festival ja 'nur noch' acht Stunden dauert.... (MAMAAAAA!).

Hormonrausch

Glücklicherweise kann ich mich bald schon wwieder besinnen, denn die Musik – die oben erwähnte Nebensache – wird besser. Mit einem Mal ist der wehmütige Gedanke an Bier verschwunden. Ich bin im Springen-Tanzen-und-Headbangen-Modus. Das kann ich nüchtern nämlich genau so gut wie betrunken. Ein wunderbarer Moshpit bei Kreator macht alles perfekt. Ich tanke so viel Adrenalin und Endorphine, dass ich mich tatsächlich besoffen fühle. Bei Rammstein muss ich dann nur noch eben mitgröhlen, bis der Hals weh tut und die Stimme weg ist.

Als ich nachts nach Hause komme, fühle ich mich genau so fertig wie der Rest der Truppe. Obwohl mir alles weh tut bin ich stolz auf all die blauen Flecken, die ich zu Hause entdecke: ich bin ja wohl true, ha!